Musik ist Klasse - Jedem Kind ein Instrument in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern e.V.
nach einem Jahr voller neuer Eindrücke und viel Spaß ist jetzt der Zeitpunkt für einen Ausblick gekommen. Zum einen wollen wir Ihnen verdeutlichen, wie wir uns vorstellen, mit Ihrem Kind zu arbeiten. Zum anderen wollen wir Ihnen Möglichkeiten anbieten, der Musik auch in Ihrem eigenen Leben mehr Aufmerksamkeit einzuräumen. So werden nicht nur Ihr Kind, sondern auch Sie selbst viel Freude an dem neuen Instrument und der Musik haben.
Seit November haben Ihre Kinder am JeKi-Unterricht teilgenommen. Gemeinsam haben wir viel gesungen und uns zu Musik bewegt. Wir haben Instrumente gespielt und uns mit dem Küstenkinderlied auf den großen Auftritt vor der Bürgerschaft im Rathaus vorbereitet. Ihre Kinder haben diesen Auftritt prima gemeistert und sichtlich Freude beim gemeinsamen Musizieren mit den Kindern der anderen Schulen gehabt. Mit viel Applaus wurde die Aufführung vom Publikum honoriert. Ein weiterer wichtiger Aspekt im ersten Jahr war die Vorstellung der Instrumente: Ihr Kind hat sich für sein Instrument entschieden, mit dem es im zweiten Jahr weitergeht.
Nun ist es soweit. Sie bekommen einen neuen Mitbewohner, das Instrument. Das heißt natürlich auch, dass in Ihren vier Wänden ganz neue Töne klingen werden. Schaffen Sie einen festen Platz für das Instrument. Auch feste Zeiten zum Üben haben Vorteile. Sie wissen dann nämlich, wann es lauter werden könnte, und Ihr Kind kann sich den Nachmittag einteilen und weiß, dass es während der Übezeiten niemanden stört.
Ein Instrument zu erlernen ist eine anstrengende Aufgabe. Nicht immer klappt alles auf Anhieb so, wie man es gerne haben möchte. Es kann daher schon mal vorkommen, dass Ihr Kind "bockt", die Noten zusammenknüllt oder sein Instrument beschimpft. Am ehesten helfen Sie Ihrem Kind in solchen Situationen, wenn Sie selbst ruhig bleiben. Mit der Konzentration ist es im Alter Ihres Kindes so eine Sache. Wenn Ihr Kind das Instrument in die Hand nimmt, ist es nicht ungewöhnlich, dass es nach zehn Minuten schon wieder an etwas anderem interessiert ist. Ihr Kind erlebt seine Welt gerade als ein faszinierendes Reizangebot, und entsprechend schwer fällt es ihm, sich länger als eine Viertelstunde auf eine einzige Sache zu konzentrieren. Ihr Kind braucht dann vielleicht eine Pause. Manchmal reicht es schon, kurz zum Kühlschrank zu gehen und ein Glas Saft zu trinken.
Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Üben. Versuchen Sie lieber, es zu ködern: Das Einhalten einer bestimmten Übezeit wird mit einem Stückchen Schokolade oder Ähnlichem belohnt. So sehr man solche Methoden belächeln mag: Es ist nicht leicht, das richtige Gleichgewicht zu finden zwischen dem Spaß am Spielen und der nötigen Disziplin. Erst durch ein gewisses Maß an Disziplin wird nämlich eine Leistungsstufe erreicht, auf der das Instrumentalspiel dauerhaft Spaß macht. Ein Instrument zu erlernen heißt, kontinuierlich zu arbeiten, zu feilen, zu verbessern. Auch Üben will gelernt sein. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Kind richtig übt, setzen Sie sich mit dem Lehrer in Verbindung. Er wird Ihnen gern sagen, wie das in den JeKi-Stunden Gelernte zu Hause gefestigt werden kann.
Versuchen Sie, sich einzubringen. Manchmal reicht es schon, wenn Sie zum Ende der Übezeit dazukommen und Ihr Kind Ihnen dann vorspielen kann, was es alles gelernt hat. Allein mit Ihrer Anwesenheit und Ihrem Interesse stärken Sie die Motivation Ihres Kindes und fördern es auf dem Weg zu einem langen und glücklichen Musizieren.
Als Eltern können Sie außerdem zum Musikinteresse Ihres Kindes beitragen, indem Sie zusammen Konzerte besuchen. Immer wieder werden speziell auf Familien ausgerichtete Musikveranstaltungen angeboten. Gerade die Musikschulen bieten Konzerte oft sogar kostenfrei an und freuen sich über Ihre Familie als Zuhörer. Es ist generell gut, wenn Ihr Kind in möglichst frühen Jahren eine Vielfalt von Musik kennen lernt. Welche Musik mögen Sie denn selbst? Nehmen Sie sich Zeit, hören Sie gemeinsam Ihre Musik an und setzen sich mit Ihrem Kind darüber auseinander. Eine andere Beschäftigung mit Musik ist das Tanzen. Kinder bewegen sich gern zu Musik, auch gemeinsam mit Ihnen. Unterstützen Sie Ihr Kind und entdecken Sie gemeinsam die vielen erlebenswerten Möglichkeiten im Umgang mit Musik.
Kinder sind verschieden. Manche lernen langsamer, dafür aber gründlicher. Dies gilt auch für den JeKi-Unterricht. Auch hier unterscheiden sich die einzelnen Kinder, denn musikalische Begabung setzt sich aus ganz verschiedenen Fähigkeiten zusammen: gutes Gehör, rhythmische Sicherheit, Merkfähigkeit für Melodien, motorische Beweglichkeit. Jedes Kind kann auf einem anderen Gebiet seine Stärken haben. Bei diesen vielfältigen Anforderungen ist es ganz natürlich, dass es manchen Kindern leichter fällt, die Aufgaben im JeKi-Unterricht zu bewältigen als anderen. Im Instrumentalunterricht können deshalb schon nach den ersten Stunden Unterschiede auftreten. Wichtig ist, mit den Unterschieden positiv umzugehen und die Stärken und Schwächen der anderen zu akzeptieren. Durch den Gruppenunterricht erwerben die Kinder nämlich, ohne dass es ihnen auffällt, soziale Kompetenz, die auf das Schulleben positiv zurückwirkt.
Der JeKi-Unterricht ist die Schnittstelle zwischen Grund- und Musikschule. In den normalen Tages- und Unterrichtsablauf soll qualitativ hochwertiger Instrumentalunterricht integriert werden. Der Instrumentalunterricht wird in kleinen Gruppen von etwa fünf Kindern stattfinden. Betreut und unterrichtet wird Ihr Kind von ausgebildeten Musikpädagogen, die bereits an Musikschulen tätig sind, um Ihrem Kind eine optimale Förderung zu garantieren. Die Musikschulen beraten Sie natürlich gerne, sollte Ihrerseits Interesse bestehen, auch im Anschluss an das zweite JeKi-Jahr weiter Instrumentalunterricht für ihr Kind zu nehmen.
Ein erfolgreiches zweites JeKi-Jahr wünschen
Prof. Krämer von der HMT und seine Studenten