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Musik ist Klasse - Jedem Kind ein Instrument in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern e.V.

09/2011
"Jedem Kind ein Instrument" - ein erstes Resümee nach zwei Jahren EMP und elementarem Instrumentalunterricht

Seit November 2009 werden im Nordosten Rostocks Schüler dreier Grund­schulen in das Projekt "Jedem Kind ein Instrument" eingebunden. Inzwischen werden ca. 120 Kinder von Kollegen und Kolleginnen der Grund- und Musik­schulen unterrichtet. Zum Abschluss­konzert nach dem 2. JeKi Jahr haben Schüler und Lehrer den Nachweis erbracht, dass nicht nur musikalisches Grund­wissen vermittelt wurde, sondern dass auch soziale Kompetenzen zu sehen und zu erleben waren. Dabei besteht die Bedeutung des JeKi-Projektes, neben einem zusätzlichen Bildungs­angebot und einer Stärkung der Schul­standorte in diesen Wohn­gebieten, vor allem in seiner sozialen Wirksamkeit.

Ein erstes Resümee lässt sich nach zwei Jahren konkreter musikalischer Arbeit ziehen.
Der Unterricht an den Grundschulen erfolgte mit Inhalten der elementaren Musik­pädagogik (EMP). Diese spezifische Methodik ermöglichte es auf die unter­schiedlichen Vorkenntnisse und Verhaltens­weisen einzugehen. Seine Fort­setzung findet die EMP im elementaren Instrumental­unterricht (Gitarre, Klavier, Violine, Schlagzeug, Flöte). Beide Unterrichts­formen werden im Tandem­verfahren durch­geführt. Entsprechend der Bedingungen entwickelten die Instrumental­lehrer Unterrichts­formen und Materialien, die an die Fähigkeiten der Kinder anknüpften. Dank des über­durchschnittlichen Engagements aller beteiligten Kollegen eröffneten sich für die Schüler, die die angebotenen Möglichkeiten begeistert aufnahmen, ganz neue Erfahrungsräume.
Inzwischen erhalten besonders interessierte Kinder einen weiter­führenden Instrumental­unterricht an den beiden beteiligten Musik­schulen. Ein Teil der Eltern hat die Kosten selbst übernommen, ein anderer Teil wird durch private Patenschaften unterstützt.

Dieses positive Fazit gelang nur in der Zusammen­arbeit mit dem städtischen Konservatorium, der Neuen Musikschule Carl Orff, den beteiligten Grund­schulen, der Hochschule für Musik und Theater Rostock, dem Staatlichen Schulamt, den Gremien der Stadt, der Senatorin für Schule, Kultur und Soziales und nicht zuletzt dem gesellschaftlichen Engagement privater Sponsoren.

Man muss allerdings zur Kenntnis nehmen, dass soziale, kognitive und emotionale Bildung permanent Ressourcen verlangt. Insofern sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Weiter­führung des Projektes zu sichern. Da Vermittlung von Bildung eine gesellschaftliche Aufgabe mit weit reichender Perspektive ist, sind die politischen Gremien aufgerufen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Joachim Gebhardt
Verein Musik ist Klasse e.V.